München (aho) - Da in den letzten Jahren Leptospirose bei Mensch und
Hund in Deutschland wieder häufiger auftritt, haben Veterinärmediziner
der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität
München in einer Studie untersucht, welche Leptospirose - Serovare bei
Hunden in Süddeutschland vorwiegend vorkommen und ob es Rasse-,
Geschlechts- oder Altersprädispositionen gibt. Als Grundlage der Studie
wurden Krankenakten von 337 Hunden der Medizinischen Kleintierklinik
retrospektiv ausgewertet. Ergebnis war, dass 48% (162/337) der Hunde
hatten Antikörpertiter gegen mindestens ein Leptospiren - Serovar
hatten. Neben Antikörpern gegen die in der Impfung enthaltenen Serovare
copenhageni (114) und canicola (62) traten am häufigsten Antikörper
gegen die Serovare grippotyphosa (54),bratislava (30) saxkoebing (16)
und sejroe (13) auf. 42 der 337 Hunde waren an Leptospirose erkrankt.
Das am häufigsten vorkommende Serovar bei den erkrankten Hunden war
grippotyphosa (31%), gefolgt von saxkoebing (24%), copenhageni (17%),
canicola (12%) und bratislava (7%). Bei vier Hunden konnte das
ursächliche Agens nicht bestimmt werden.
Berner Sennenhunde waren statistisch signifikant häufiger erkrankt und wiesen statistisch signifikant häufiger Antikörper auf.
Das Fazit der Veterinärmediziner ist alarmierend: Bei vielen Hunden
lassen sich Antikörper gegen die Serovare copenhageni und canicola
nachweisen, aber Erkrankungen treten vor allem durch die nicht in den
handelsüblichen Impfstoffen enthaltenen Serovare grippotyphosa und
saxkoebing auf. Es sollten deshalb neue Impfstoffe produziert werden,
die zusätzlich gegen die Serovare grippotyphosa und saxkoebing
schützen, fordern die Autoren der Studie.
Zu ähnlichen Ergebnissen waren bereits Veterinärmediziner der Tierärztlichen Hochschule Hannover gekommen.Quelle