Srinagar zieht Tötungsbefehl zurück
Noch letzten Donnerstag gab die Stadtverwaltung von Kaschmirs Hauptstadt Srinagar bekannt, mit dem Töten von 100.000 Streunerhunden beginnen zu wollen. Grund für die Maßnahme sei die von den Hunden ausgehende Tollwutgefahr gewesen. Nur 24 Stunden später verkündete ein Behördensprecher der Stadt, dass der Plan zur Tötung aufgehoben sei, so Associated Press. Ob die heftigen Proteste von Tierschützer, die ankündigten, vor Gericht zu ziehen, den Ausschlag gaben, ist unklar. Jetzt sei die Stadt bereit, mit den Tierschützern und dem Umweltministerium einen Plan zur Kastrierung der Hunde auszuarbeiten. “Wir beobachten generell einen zunehmend positiven Richtungswechsel in Bezug auf den Tierschutz und die Straßenhundeproblematik. Und das über die Grenzen Europas hinaus.”, so Philip McCreight, Leiter von Europas größten Haustierzentralregister. “Länder wie Ungarn, Bulgarien und Rumänien, um nur einige zu nennen, verstehen allmählich, dass das Problem der Straßenhunde dauerhaft nicht durch Massentötung in den Griff zu bekommen ist.” Die Motivation zum Umdenken basiert laut McCreight zwar eher auf einem nicht unerheblichen wirtschaftlichen und medialen Druck auf die jeweiligen Länder, als auf tierschützerischem Gedankengut. Aber zum ersten Mal seit vielen Jahren sind Behörden geneigt, mit internationalen Tierschutzorganisationen langfristige Konzepte für die Rettung der Straßenhunde zu entwickeln.
TASSO e.V.